Cinnamons und Tatjanas Wege zeigen:
Die Entscheidung für einen Beruf hängt nicht an typischen Geschlechterrollen, sondern an der Leidenschaft für eine Tätigkeit. Das, wofür sie wirklich brennen, hat beide am Ende zu ihren heutigen Berufen geführt. Dabei sind Klischees über Frauen in handwerklichen Berufen nicht an ihnen vorbeigegangen. Sowohl Cinn als auch Tatjana hatten in ihrer Ausbildung und im Beruf das Gefühl, sich erst „beweisen“ zu müssen, um vollständig als Frau akzeptiert zu werden. In der Tat können sich vorgefertigte Denkmuster hartnäckig halten – gerade in männlichen Domänen wie dem Handwerk.
Warum im Schweißbereich die Anzahl der weiblichen Fachkräfte so niedrig ist, lässt sich anhand des Berufs und dessen Anforderungen jedenfalls nicht festmachen. Für das Schweißen sind unter anderem Geduld und Geschicklichkeit gefordert. Gerade bei Letzterem schneiden Frauen laut einer Studie der Universität München sogar besser ab als ihre männlichen Kollegen. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Handgeschicklichkeit bei Frauen um etwa 10 Prozent und die Fingerfertigkeit um etwa 6 Prozent höher liegen würden als bei Männern.
Beispiele wie Cinnamon und Tatjana sind Beweise dafür, dass sich Geschlechterstereotype zwar nicht von heute auf morgen wegzaubern lassen, aber dass sich diesbezüglich etwas tut und sie kein Hindernis mehr sind, den Beruf zu ergreifen, für den man brennt.