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Detektivarbeit bei Fronius: Der optimalen Lösung auf der Spur

Unternehmen

10.02.2020 / Thalheim
Blinkende Warnlichter, surrende Trafos, aufsteigender Rauch: So oder so ähnlich reimt man sich in seiner Fantasie das klassische Forschungs- und Entwicklungslabor zusammen. In krassem Gegensatz dazu platziert man den IT-Profi gedanklich in einem vermeintlich dunklen Kämmerchen, versteckt hinter einem Computer. Bernhard Dietermayr verbindet diese beiden Welten und erläutert, wie sein Job in Wirklichkeit aussieht.
Bernhard Dietermayr begibt sich im Labor einmal mehr auf Fehlersuche.

„Es ist häufig wie Detektivarbeit, wenn ich nach der Sichtung von Analyse- und Auswertungsergebnissen auf Fehlersuche gehe“, stellt Bernhard Dietermayr fest. Der 35-Jährige ist technischer Angestellter in der Forschung und Entwicklung von Fronius, und das bereits seit elf Jahren. Nach der Elektronik-HTL und dem FH-Studium „Automatisierungstechnik“ ist er direkt beim oberösterreichischen Technologieführer eingestiegen. Hier hat er sich zusätzliches Know-how angeeignet, was ihn in Hinblick auf eine konkrete Berufsbezeichnung nur schwer zuordenbar macht: „Ich bin weder reiner Leistungselektroniker, noch reiner Programmierer, sondern sehe mich vielmehr als Techniker, der gerne interdisziplinär arbeitet.“ Da heißt es dann schon einmal eine von Fronius entwickelte Schweißanlage auf Herz und Nieren zu testen – und das mithilfe unterschiedlichster Instrumente. „Das ist Abwechslung hoch 10“, freut sich Dietermayr. „Ich kann da den ganzen Bogen an möglichen Tätigkeiten aufspannen: von der Planung der elektrischen Schaltung und den mechanischen Komponenten über das Löten von Leiterplatten und die Konfiguration von Mess-Systemen bis hin zur Umprogrammierung der Steuerungssoftware und der Verarbeitung der aufgezeichneten Signale.“

Einmal Japan und retour

Als sehr knifflig stellte sich die fehlerhafte Datenübertragung innerhalb einer Fronius Schweißanlage in Japan heraus. Hierfür wurde der begnadete Tüftler nach Asien entsandt. Das Problem war schnell gefunden und behoben, es stellte sich allerdings heraus, dass ein weiterer Fehler vorhanden sein musste. „Das hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen und meinen Ehrgeiz geweckt“, erinnert sich Dietermayr. „Ich habe das Problem dann in Eigeninitiative bei uns im Forschungslabor nachgestellt und so lange daran getüftelt, bis unter Zusammenarbeit mit anderen Kollegen eine Lösung da war. Es ist unglaublich, auf welche Ideen man oft kommt.“ So auch geschehen beim Catalysts Coding Contest. Der international stattfindende Wettstreit zwischen den besten Programmierern der Welt wurde erstmalig bei Fronius in Thalheim ausgetragen. Bernhard Dietermayr ging als lokaler Gewinner hervor, weltweit war er bei mehr als 3.000 Teilnehmern unter den Top 100. Da stellt sich die Frage: Kein klassischer Programmierer und dennoch so erfolgreich? „Hier ist es weniger darum gegangen, wie gut man als Softwareentwickler ist, als vielmehr darum, wie schnell man eine Knobelaufgabe lösen und die Programmiersprache als Werkzeug einsetzen kann“, erklärt der Techniker. „Man kann das mit dem Einschlagen eines Nagels vergleichen. Im Idealfall nehme ich einen Hammer. Ich kann es aber auch mit einem Gabelschlüssel versuchen, was mir vermutlich schwerer fallen wird.“ Bislang hat sich dieses Prinzip im Job für ihn bewährt, hat er doch mit seinem detektivischen Spürsinn meist das richtige Werkzeug gefunden und so die jeweils optimale Lösung für Fronius gefunden. 

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